The Last Crown: Blackenrock - Preview - Adventure Corner (2025)

Es ist mittlerweile zwölf Jahre her, seit Jonathan Boakes, Schöpfer der 'Dark Fall'-Reihe, mit dem Point-and-Click-Adventure 'The Lost Crown' einen Überraschungshit gelandet hat. Die Fortsetzung, 'The Last Crown' betitelt, ist seither in Entwicklung, wurde mindestens ebenso oft verschoben wie angekündigt und vor einigen Jahren mehr oder weniger in zwei Spiele geteilt. 'The Last Crown: Blackenrock' soll demnach vor der eigentlichen Fortsetzung spielen, ist zeitlich aber nach dem kurzen Intermezzo 'The Last Crown: Midnight Horror' angesetzt. Seit Mai sind die ersten Stunden erstmals spielbar. Wir haben diesen Auftakt in einer Preview unter die Lupe genommen.

von Susanne Lang-Vorhofer 10.06.20

10.06.20

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The Last Crown: Blackenrock

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Ein geisterhafter Selbstmord und das namenlose Böse

Vorab: Es empfiehlt sich, vor dem Start von 'Blackenrock' die beiden Vorgänger, 'The Lost Crown' und 'Midnight Horror', zu spielen. Denn die Story von 'Blackenrock' knüpft direkt daran an. Eine Zusammenfassung im Stil von „Was bisher geschah“ gibt es nicht. 'Crown'-Neulinge könnten es daher schwer haben, der Geschichte zu folgen, wobei derzeit noch nicht absehbar ist, wie verzweigt sich die Story entwickeln wird und wie viele Anspielungen auf die Vorgänger (oder auf 'Dark Fall') uns noch erwarten.

Im Grunde beginnt alles relativ harmlos: Nigel wacht im Harbour Cottage auf, das ihm seit seiner Ankunft in dem verschlafenen Küstenort Saxton als Unterkunft dient. In seinem Schlafzimmer können wir uns in der Folge genauer umsehen, kleine Hinweise auf die Vorgeschichte entdecken und eine verstörende Figur unter dem Bett hervorziehen, die ein erster Vorbote auf die eigentliche Geschichte ist. Lucy Reubans, die sich Nigel im ersten Spiel angeschlossen hat und seither mit ihm Geister jagt, hat auch schon den nächsten Fall parat: Auf einer Klippe wurde eine junge Frau gesehen, die sich in die Tiefe gestürzt hat und dann einfach verschwunden ist. Klar, dass unser dynamisches Duo diesen geisterhaften Selbstmord genauer untersuchen möchte. Was zunächst wie Routine aussieht, entwickelt sich rasch zu einer komplexeren Angelegenheit, zu der wir aber vorerst nur Andeutungen erhalten. Von etwas Altem, Bösen ist die Rede, das auf den richtigen Zeitpunkt wartet, um zuzuschlagen. Dazu taucht ein bekannter Geist auf, dem wir folgen können, ohne zu wissen, was uns erwartet. Und wir führen ein Telefonat mit Nigels altem Arbeitgeber, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet.

Die Story lässt sich aktuell nicht beurteilen, scheint aber komplexer zu werden als sie derzeit aussieht. Da Nigels Aufgaben in seinem Notizbuch festgehalten werden – fast wie in einem Questlog -, kann man wohl auch davon ausgehen, dass sich die Handlung in viele unterschiedliche Stränge gliedern wird. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob und wie diese Stränge miteinander verwoben sein werden und ob die angekündigte Spiellänge – zuletzt war von 50 bis 100 Stunden die Rede – tatsächlich erreicht wird.

Bewährte schwarz-weiße Grafik, stimmungsvoller Sound

Optisch bietet 'Blackenrock' wenig Neues – Boakes bleibt der bewährten Grafik in Schwarz-Weiß, die durch einzelne Farbtupfer aufgelockert wird. Verbesserungen gibt es bei den Charakteranimationen: Nigel kann nun laufen, und die leicht unbeholfenen, abgehackten Bewegungen aus 'The Lost Crown' scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Verbesserungsbedarf gibt es dafür bei Mimik und Lippensynchronität. Die Charaktermodelle wirken außerdem in der Nahaufnahme etwas eckig. Aufgelockert wird die Optik durch die ebenfalls bekannte Nachtsichtkamera, mit der wir in First-Person-Perspektive wichtige Hinweise und auch Geister entdecken können. Saxton wiederum wurde in bewährter Manier aus realen Fotos eines kleinen Küstenorts in Cornwall und Computergrafik erschaffen. Grafik-Fetischisten werden von der Optik des Spiels allerdings enttäuscht sein. Zeitgemäß ist die Grafik nämlich bei aller Liebe nicht, funktioniert im Kontext der von Boakes geschaffenen Spielwelt aber hervorragend und sorgt für Kontinuität innerhalb dieser Welt.

Bei der Vertonung wurde auf die Sprecher des ersten Teils gesetzt – derzeit ist 'Blackenrock' nur auf Englisch erhältlich, und ob es eine deutsche Sprachausgabe geben wird, steht in den Sternen. Jonathan Boakes spricht wieder Nigel Danvers, Emma Harry ist als Lucy Reubans erneut mit von der Partie, und Lorraine Marsh nimmt ihre Rolle als Nanny Noah wieder auf. Die Sprecher machen ihre Sache allesamt sehr gut, hätten teilweise aber eine bessere Dialogregie vertragen. Stellenweise wirken die Dialoge noch etwas ungeschliffen und geraten durch längere Sprechpausen gerne mal ins Stocken. Hier wird hoffentlich noch nachgebessert.

Bei der musikalischen Untermalung sowie der Geräuschkulisse gibt es hingegen nichts zu meckern. Beides ist gewohnt atmosphärisch gehalten und an den richtigen Stellen auch schön gruselig, sodass man wie schon beim Vorgänger nur darauf wartet, dass etwas um die Ecke kommt oder sich ein Geist in irgendeiner Form bemerkbar macht. Durch die gelungene Kombination aus Geräuschen, Musik und Nachtvision erzeugt Boakes so wieder eine Atmosphäre, die gleichermaßen Grusel wie Spannung hervorruft. Man kann davon ausgehen, dass sich das durch das gesamte fertige Spiel ziehen wird.

Klassisches Gameplay

Das Gameplay von 'Blackenrock' unterscheidet sich praktisch gar nicht von seinen Vorgängern. Die Experimente, die Boakes mit 'Silent Night' in Sachen Gameplay gewagt hat, wurden hier nicht übernommen, und das ist auch gut so. Denn wenn ich ein Adventure spiele, möchte ich nicht vorgegeben bekommen, welchen Inventargegenstand ich an welcher Stelle verwende oder welches der Geisterjäger-Gadgets zum Einsatz kommt. Sicher: Man wird noch oft genug an der Hand genommen. So zeigen uns Kamera- und Tonband-Icons an, dass wir an dieser Stelle die Digitalkamera oder das Diktaphon aus der virtuellen Tasche holen sollten. Und wir können eine Szene erst dann verlassen, wenn wir alle Hinweise gefunden haben. Das ist insofern nicht weiter tragisch, als einem so lange Laufwege erspart bleiben, aber das kann sich im fertigen Spiel natürlich noch ändern. Neu ist, dass wir dieses Mal immer wieder zwischen Nigel und Lucy wechseln müssen, um voran zu kommen. Lucy etwa kann hervorragend mit Dietrichen umgehen, was bei diversen Schlössern sehr hilfreich ist, und an Orten mit einer Fülle von Hinweisen können sich die beiden Geisterjäger kurzerhand aufteilen und getrennt nach Indizien suchen. Etwaige aufgesammelte Gegenstände lassen sich dann sowohl über Nigels als auch über Lucys Inventar aufrufen und gegebenenfalls zusammensetzen. Neu ist auch, dass wir auf Nigels Hygiene und sein Äußeres achten können, indem wir ihn vor den Spiegel stellen, ihn Zähne putzen lassen oder ihm mit Hilfe eines Rasierers einen neuen Look verpassen. Das ist zwar überhaupt nicht relevant für die Story, aber witzig, zumal Nigel die diversen Beauty-Aktionen kommentiert.

Die Aufgaben, die uns in den ersten zwei bis drei Stunden erwarten, sind nicht unbedingt schwierig, dafür aber vielfältig: Wir untersuchen alle möglichen Orte und Gegenstände, müssen erste Schieberätsel lösen, Schlösser knacken, Fotos und Tonbandaufnahmen machen, ein Puzzle zusammensetzen... langweilig wird es definitiv nicht. Es empfiehlt sich außerdem, in Dialogen genau aufzupassen und etwaige Texte aufmerksam zu lesen. Denn erfahrungsgemäß verbergen sich überall Hinweise – wenn nicht unbedingt auf das nächste Rätsel, so doch auf die übergreifende Geschichte und das Mysterium, das Saxton umgibt. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass manche Hotspots erst später zugänglich sein sollen, aber bereits angeklickt werden können, ohne dass etwas passiert. Hier kann es mitunter passieren, dass Nigel eine Bemerkung macht, aber keine Aktion folgen lässt. In so einem Fall kann man später zurückkommen und erneut sein Glück versuchen. Meist hat man in der Zwischenzeit eine oder mehrere Aufgaben erledigt und so etwas getriggert, das den Hotspot aktiviert hat.

Technische Kinderkrankheiten

Aktuell liegt der Beginn von 'Blackenrock' als Download vor, nach dem Release wurde bereits fleißig gepatcht. Frei von technischen Kinderkrankheiten ist das Ganze natürlich noch nicht. So bleibt in Dialogen die Sprachausgabe gerne mal weg, die Untertitel weisen noch Tippfehler auf und stimmen nicht immer exakt mit dem Gesprochenen überein. An ein, zwei Stellen konnte ich auch nicht weiterspielen und musste erneut patchen. Auch das Deaktivieren des Fenster-Modus im Optionsmenü hat nicht funktioniert.

Beim Schlösserknacken hat sich die Steureung und damit der Cursor zudem gerne mal selbstständig gemacht und ist einfach in die Windows-Taskleiste gerutscht, was das Knacken des Schlosses unnötig erschwert hat. Auch hier wäre ein Nachbessern wünschenswert.

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Author: Margart Wisoky

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