The Bard's Tale Remastered: Die Rückkehr des Klassikers - User-Artikel (2024)

In den 90er Jahren wurde es jedoch stiller um die Barden-Geschichten, ein ursprünglich angekündigtes Bard's Tale 4 konnte unter Interplay aufgrund fehlender Markenrechte nicht mehr erscheinen und dem noch veröffentlichten The Bard's Tale - The Adventure Construction Set (ein Baukasten für eigene RPG-Abenteuer) war kein allzu großer finanzieller Erfolg beschieden. Der im Jahr 2005 veröffentlichte Hack-and-Slay-Titel The Bard's Tale trug zwar den großen Namen, zog aber letztlich nur das RPG-Genre durch den Kakao mit Klischee-Quests, schnoddrigen Gesangseinlagen sowie anderen humorigen Passagen und hatte mit dem Szenario der ursprünglichen Trilogie nichts am Hut.

Dramatischer kann es für die Einwohner von Skara Brae fast nicht mehr werden: Die Stadtwache ist tot, auf den Straßen ziehen zahlreiche Monster umher und ein Entkommen ist nicht möglich. Der arglistige Erz-Zauberer Mangar, dessen Turm über den Dächern der Stadt thront, hat das Eingangstor mit mächtiger Eis-Magie verschlossen und hält nun Skara Brae im ewigen Winter gefangen. Die letzte Hoffnung für die Bewohner scheint eine junge Helden-Gruppe zu sein, die sich in der Gilde der Abenteurer versammelt hat, um den als aussichtslos erscheinenden Kampf gegen Mangar und seine Schergen aufzunehmen. Ihr seht schon, es erwartet euch die klassische "Gut-gegen-Böse"-Helden-Geschichte. Aber wir schreiben das Jahr 1985, als der Dungeon-Crawler erscheint - und die Spielebranche ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur technisch noch ein ganzes Stück entfernt von der Inszenierung heutiger Rollenspiele.

So gilt es, zu Beginn in der Abenteurer-Gilde aus den vorgegebenen sieben Rassen (darunter Human, Hobbit, Half-Orc, Elf, Dwarf) und Charakterklassen (Startklassen: Fighter, Paladin, Monk, Bard, Rogue, Hunter, Magician, Conjuror) eure Helden-Party zusammen zu stellen. Die einzelnen Attributswerte wie Strength, Intelligence, oder Dexterity werden klassisch ausgewürfelt, die Fähigkeiten der jeweiligen Charakterklasse sind fest vorgegeben und nicht frei wählbar. Ein Barde kann beispielsweise die Party mit gespielten Liedern unterstützen, Diebe entschärfen Fallen an Schatzkisten oder attackieren im Kampf aus dem Hinterhalt, Mönche sind wahre Meister des waffenloses Kampfes und Magiekundige erhalten je nach gewählter Zauber-Schule diverse Start-Sprüche.

Seid ihr mit eurer erstellten Gruppe zufrieden, geht es aus der Abenteurer-Gilde raus auf die Straßen von Skara Brae zur Erkundung. Die Stadt (und die späteren Dungeon-Abschnitte) bekommt ihr im Interface schrittweise scrollend im linken oberen 3D-Fenster aus der Ego-Perspektive angezeigt. Rechts daneben steht ein weiterer Bereich für die Darstellung des Charakterbildschirms, die Ausrüstung eurer Helden sowie für die Anzeige von Kampfinformationen bereit, während der untere Bildschirmausschnitt für die Auflistung von diversen Status-Werten eurer Charaktere (beispielsweise Armor-Class/Hitpoints/Spellpoints) und aktiven Effekten von Zaubern und Liedern reserviert ist. Diverse betretbare Stadt-Örtlichkeiten wie Tempel, Tavernen und Shops bieten verschiedene Services für die Party an (Heilung, Neue Waffen und Rüstungen, et cetera) oder dienen gar als Schauplatz der Handlung.

Während ihr euch nun innerhalb Skara Braes bis zum Endkampf gegen Mangar fortan durch mehr als 16 mit Fallen gespickten sowie anderen Widrigkeiten aufwartenden Dungeon-Etagen (darunter Katakomben, Harkyn's Schloß und Mangar's Turm) rundenweise durchkämpft und auch ein wenig rätselt, sammelt ihr durch besiegte Monster zunehmend Erfahrungspunkte, Gold und magische Items. So könnt ihr eure Charaktere mit der Zeit aufleveln und mit magischer Ausrüstung ausstatten, mit der Folge, dass Kämpfer öfter und stärker zuschlagen, Magier mächtige Zaubersprüche erhalten oder Barden mehr Lieder singen und legendäre Items wie das Feuerhorn benutzen können. Das ist angesichts der immer gefährlicher werdenden Monster, die euch später erwarten, auch von Nöten.